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Politische Landnahme und ziviler Ungehorsam sind unvermeidlich! Spektakulärer Auftakt für Freies Mediencamp 2003. Pressemitteilung, 27. Juni 2003

Heute, am 27. Juni, wird von MALMOE, Public Netbase, IG Kultur Wien, Radio Orange 94.0 und PUBLIC VOICE Lab am Karlsplatz ein Camp der freien Medien errichtet.

Heute, am 27. Juni, wird von MALMOE, Public Netbase, IG Kultur Wien, Radio Orange 94.0 und PUBLIC VOICE Lab am Karlsplatz ein Camp der freien Medien errichtet.

Die breite Trägerschaft von Initiativen und Organisationen versteht dieses Vorgehen als kultur- und medienpolitische Landnahme. Das Mediencamp will als lebendige Plattform einer unabhängigen kulturellen und medialen Praxis den Karlsplatz in den Mittelpunkt einer neuen Protestbewegung rücken.

Dieser symbolpolitische Akt zivilen Ungehorsams soll der Öffentlichkeit ins Bewusstsein rufen, dass die Grundvoraussetzungen der freien Medien, allen voran Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, massiv in Frage gestellt sind. Damit ist auch die Offenheit in Zugang, Partizipation und Vielfalt gefährdet.
Immer mehr fällt Öffentlichkeit der neoliberalen Enteignungsspolitik zum Opfer. Der Widerstand gegen die Preisgabe von öffentlichen Räumen bedarf außergewöhnlicher Maßnahmen.

Die VertreterInnen des Mediencamps erklären ihre Beweggründe:

Andreas Ramstorfer: „Die Verhandlungen über die Basisfianzierung von Radio Orange dauerten 18 Monate und wurden seitens der Stadt kommentarlos abgebrochen. Seither will sie von den Konzepten nichts mehr wissen. Absehbar sind statt dessen Konstrukte, die die Eigenständigkeit von Radio Orange wie auch anderer freier Medien in Wien in Frage stellen. Wir fordern eine Absicherung der finanziellen und politischen Unabhängigkeit durch gesetzliche Rahmenbedingungen.“

Alf Altendorf: „Community-TV ist keine Magistratsabteilung: Ein unabhängiger Träger für ein offenes Programm!“

Konrad Becker: „Die Stadt Wien ist bis heute schuldig geblieben, gegen die Berlusconisierung der Kultur- und Medienpolitik der Bundesregierung deutliche Akzente zu setzen. Die Verantwortlichen sind gefordert, die wichtigsten Grundlagen einer Netzwerkdemokratie für das Informationszeitalter sicherzustellen.“

Roland Alton-Scheidl: „Die Vermittlung echter Medienkompetenz erfordert Freiräume jenseits von Klingeltönen und Photoshopkursen. Selbstverwaltetete Medienräume sind demokratiepolitisch wichtig. Sie bilden für nicht marktfähige Minderheiten ein wichtiges Sprachrohr. Die Medienkooperative PUBLIC VOICE Lab entwickelt Open Source Software in diesem Bereich, ohne je einen Cent Landesförderung dafür erhalten zu haben.“

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