Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
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Kreative Milieus. Vorschlag für eine neue Perspektive auf die Netzkulturen der frühen 1990er Jahre am Beispiel Wiens
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Grundprämisse dieses Beitrags ist, dass in der frühen Phase der Einführung des Internet Anfang bis Mitte der 1990er Jahre Potenziale für kritische und innovative Netzkulturen entwickelt wurden, die eine Wiederbegutachtung verdienen. Diese Potenziale wurden jedoch sehr schnell durch andere Entwicklungen überlagert und in der öffentlichen Wahrnehmung ausgeblendet; zunächst durch die Verbindung von New Economy und Neoliberalismus, dann – nach dem Platzen der Dot-Com-Blase – durch eine verfrühte Rede vom „Scheitern“ der netzkulturellen Ansätze; und schließlich durch deren „verkehrte Wiederkehr“ im Web 2.0 der 2000er Jahre – „verkehrt“ in dem Sinn, dass die ursprünglichen Motivationen hinter diesen nichtkommerziellen, kritischen Kulturtechniken schlichtweg ignoriert und verdrängt wurden, während einige ihrer innovativen Ansätze zur Basis einer neuen kommerziellen Massenkultur wurden.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Grundprämisse dieses Beitrags ist, dass in der frühen Phase der Einführung des Internet Anfang bis Mitte der 1990er Jahre Potenziale für kritische und innovative Netzkulturen entwickelt wurden, die eine Wiederbegutachtung verdienen. Diese Potenziale wurden jedoch sehr schnell durch andere Entwicklungen überlagert und in der öffentlichen Wahrnehmung ausgeblendet; zunächst durch die Verbindung von New Economy und Neoliberalismus, dann – nach dem Platzen der Dot-Com-Blase – durch eine verfrühte Rede vom „Scheitern“ der netzkulturellen Ansätze; und schließlich durch deren „verkehrte Wiederkehr“ im Web 2.0 der 2000er Jahre – „verkehrt“ in dem Sinn, dass die ursprünglichen Motivationen hinter diesen nichtkommerziellen, kritischen Kulturtechniken schlichtweg ignoriert und verdrängt wurden, während einige ihrer innovativen Ansätze zur Basis einer neuen kommerziellen Massenkultur wurden.
Free Bitflows. Kommunikation muss frei sein! Konferenz diskutierte Chancen und Gefahren der neuen Wissens- und Netzwerkgesellschaft. Pressemitteilung, 4. Juni 2004
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Warnende Worte des irischen Wissenschafters und Freenet-Gründers Ian Clarke standen zu Beginn der zweitägigen Konferenz FREE BITFLOWS, die von der Wiener Netzkultur-Institution Public Netbase im Semperdepot veranstaltet wurde und Freitag Abend zu Ende ging. Zahlreiche internationale Gäste reisten an, um mit einer hochrangigen Runde von ExpertInnen, WissenschafterInnen und Medien-AktivistInnen Chancen und Gefahren einer kollaborativen Praxis in den neuen kulturellen und sozialen Netzwerken zu diskutieren.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Warnende Worte des irischen Wissenschafters und Freenet-Gründers Ian Clarke standen zu Beginn der zweitägigen Konferenz FREE BITFLOWS, die von der Wiener Netzkultur-Institution Public Netbase im Semperdepot veranstaltet wurde und Freitag Abend zu Ende ging. Zahlreiche internationale Gäste reisten an, um mit einer hochrangigen Runde von ExpertInnen, WissenschafterInnen und Medien-AktivistInnen Chancen und Gefahren einer kollaborativen Praxis in den neuen kulturellen und sozialen Netzwerken zu diskutieren.
Eine virtuelle Welt ist möglich: von taktischen Medien zu digitalen Multituden. Vortrag auf der Konferenz "Dark Markets: Infopolitics, Electronic Media and Democracy in Thimes of Crisis", Wien, 4. Oktober 2002
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Der Begriff „Taktische Medien“ stammt aus der Zeit nach dem Fall der Berliner Mauer und bezeichnet eine Renaissance des Medienaktivismus, in der die politische Arbeit alter Schule und die künstlerischen Auseinandersetzung mit neuen Medien miteinander kombiniert wurden. Die frühen Neunziger sahen ein wachsendes Bewusstsein für Genderthemen, ein exponentielles Wachstum der Medienindustrien und eine immer bessere Verfügbarkeit billiger Do-it-yourself-Gerätes, wodurch unter AktivistInnen, ProgrammiererInnen, TheoretikerInnen, KuratorInnen und KünstlerInnen ein neues Selbstbewusstsein entstand.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Der Begriff „Taktische Medien“ stammt aus der Zeit nach dem Fall der Berliner Mauer und bezeichnet eine Renaissance des Medienaktivismus, in der die politische Arbeit alter Schule und die künstlerischen Auseinandersetzung mit neuen Medien miteinander kombiniert wurden. Die frühen Neunziger sahen ein wachsendes Bewusstsein für Genderthemen, ein exponentielles Wachstum der Medienindustrien und eine immer bessere Verfügbarkeit billiger Do-it-yourself-Gerätes, wodurch unter AktivistInnen, ProgrammiererInnen, TheoretikerInnen, KuratorInnen und KünstlerInnen ein neues Selbstbewusstsein entstand.
Tales from the Clit. Vorwort von Feminist against Censorship
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Stell dir vor, dir wird dein ganzes Leben lang vorgeschrieben, was du magst und wie du dich fühlst – und du weißt, dass das nicht stimmt. Braucht nicht viel Vorstellungskraft, oder? Es ist eine Erfahrung, die wir alle teilen. Aber bis in die späten 1960er Jahre wurde von Frauen erwartet, dass wir Männern kommentarlos dabei zuhörten und Glauben schenkten, wenn sie uns erklärten, wie alle Frauen fühlten. Wenn wir eine andere Meinung hatten, musste es sowieso an uns liegen. Also kamen Frauen in Gruppen zusammen, in denen wir ein neues Bewusstsein formen und darüber reden konnten, wie wir wirklich fühlten. Und jetzt gibt es Frauen, die sich Feministinnen nennen, und die versuchen, uns zu sagen, dass wir alle Pornografie hassen, dass keine Frau Pornografie mag, und dass jede Frau sie gerne verschwinden lassen würde.
Aus: "Tales from the Clitoris: Female Experience of Pornography", AK Press, 1996
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Stell dir vor, dir wird dein ganzes Leben lang vorgeschrieben, was du magst und wie du dich fühlst – und du weißt, dass das nicht stimmt. Braucht nicht viel Vorstellungskraft, oder? Es ist eine Erfahrung, die wir alle teilen. Aber bis in die späten 1960er Jahre wurde von Frauen erwartet, dass wir Männern kommentarlos dabei zuhörten und Glauben schenkten, wenn sie uns erklärten, wie alle Frauen fühlten. Wenn wir eine andere Meinung hatten, musste es sowieso an uns liegen. Also kamen Frauen in Gruppen zusammen, in denen wir ein neues Bewusstsein formen und darüber reden konnten, wie wir wirklich fühlten. Und jetzt gibt es Frauen, die sich Feministinnen nennen, und die versuchen, uns zu sagen, dass wir alle Pornografie hassen, dass keine Frau Pornografie mag, und dass jede Frau sie gerne verschwinden lassen würde.
Aus: "Tales from the Clitoris: Female Experience of Pornography", AK Press, 1996
Kapitelübersicht
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Anfänge früher Netzkulturen in Europa wurden begleitet von diversen Vernetzungsbemühungen, die auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene stattfanden. Neben der Gründung „Virtueller Plattformen“ (Niederlande, Österreich) gab es Versuche, einen „European Cultural Back bone“ (ECB) aufzubauen – was aber an der letztlich doch stark lokalen Ausrichtung der beteiligten Initiativen scheiterte, wie Andreas Broeckmann in seinem Interview anmerkt. Diese lokale Dimension ist es auch, die am Beispiel von Wien in verschiedenen Beiträgen dieses Kapitels untersucht wird
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Anfänge früher Netzkulturen in Europa wurden begleitet von diversen Vernetzungsbemühungen, die auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene stattfanden. Neben der Gründung „Virtueller Plattformen“ (Niederlande, Österreich) gab es Versuche, einen „European Cultural Back bone“ (ECB) aufzubauen – was aber an der letztlich doch stark lokalen Ausrichtung der beteiligten Initiativen scheiterte, wie Andreas Broeckmann in seinem Interview anmerkt. Diese lokale Dimension ist es auch, die am Beispiel von Wien in verschiedenen Beiträgen dieses Kapitels untersucht wird
Interview mit Marie Ringler
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Marie Ringler ist Länderdirektorin und Geschäftsführerin von Ashoka Österreich. Während ihres Studiums der Soziologie und Politikwissenschaften an der Universität Wien war sie von 1994 bis 2000 am Aufbau von Public Netbase beteiligt, von 1998 bis 2000 als Geschäftsführerin. Von 2001 bis 2010 war sie Kultursprecherin der Wiener Grünen und Landtagsabgeordnete in Wien.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Marie Ringler ist Länderdirektorin und Geschäftsführerin von Ashoka Österreich. Während ihres Studiums der Soziologie und Politikwissenschaften an der Universität Wien war sie von 1994 bis 2000 am Aufbau von Public Netbase beteiligt, von 1998 bis 2000 als Geschäftsführerin. Von 2001 bis 2010 war sie Kultursprecherin der Wiener Grünen und Landtagsabgeordnete in Wien.
Interview mit Konrad Becker und Martin Wassermair
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Konrad Becker gründete 1994 gemeinsam mit Francisco de Sousa Webber die Netzkulturinstitution Public Netbase/t0 und war bis zur Schließung 2006 deren Leiter. Martin Wassermair war von 2001 bis 2006 Geschäftsführer von Public Netbase/t0 und zuständig für Organisation und Kommunikation. Beide waren aktiv am Widerstand gegen die rechtskonservative Bundesregierung beteiligt.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Konrad Becker gründete 1994 gemeinsam mit Francisco de Sousa Webber die Netzkulturinstitution Public Netbase/t0 und war bis zur Schließung 2006 deren Leiter. Martin Wassermair war von 2001 bis 2006 Geschäftsführer von Public Netbase/t0 und zuständig für Organisation und Kommunikation. Beide waren aktiv am Widerstand gegen die rechtskonservative Bundesregierung beteiligt.
Die Wiederaneignung von Räumen und symbolischer Kultur. Netzbasierte Öffentliche Inverventionen in Wien
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Reclaim the Net!“ war ein Thema, das die Public Netbase in den späten 1990ern aufgriff, zur Zeit der Dotcom Blase und ihres folgenden Zusammenbruchs. Es ging darum, öffentlichen Raum für freie Meinungsäußerung, freie elektronische Medien und digitale Kulturpraxis zurückzuerobern. Die Zeit war reif dafür – aber schwierig. Das Bedürfnis nach kreativen Formen des Widerstands war so dringend wie nie zuvor.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Reclaim the Net!“ war ein Thema, das die Public Netbase in den späten 1990ern aufgriff, zur Zeit der Dotcom Blase und ihres folgenden Zusammenbruchs. Es ging darum, öffentlichen Raum für freie Meinungsäußerung, freie elektronische Medien und digitale Kulturpraxis zurückzuerobern. Die Zeit war reif dafür – aber schwierig. Das Bedürfnis nach kreativen Formen des Widerstands war so dringend wie nie zuvor.
Interview mit Wolfgang Sützl
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Wolfgang Sützl ist Senior Research Fellow an der Universität Innsbruck, wo er ein Forschungsprojekt über Medienaktivismus leitet. Er hat an den Universitäten Innsbruck und Wien gelehrt, sowie in Spanien und Lateinamerika. Von 2000 bis 2006 war er Chief Researcher von World-Information.org, einer Non-Profit- Organisation, die kritische Öffentlichkeiten in den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Technologie schafft.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Wolfgang Sützl ist Senior Research Fellow an der Universität Innsbruck, wo er ein Forschungsprojekt über Medienaktivismus leitet. Er hat an den Universitäten Innsbruck und Wien gelehrt, sowie in Spanien und Lateinamerika. Von 2000 bis 2006 war er Chief Researcher von World-Information.org, einer Non-Profit- Organisation, die kritische Öffentlichkeiten in den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Technologie schafft.
Interview mit Klaus Schönberger
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Klaus Schönberger ist empirischer Kulturwissenschafter und leitet seit 2009 die Vertiefung Theorie des Departements Kunst und Medien der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Er forscht und lehrt zu Fragen des Wandels der Arbeit, der Protestformen sozialer Bewegungen und zur alltäglichen Internetnutzung. Er veröffentlichte gemeinsam mit Ove Sutter „Kommt herunter, reiht Euch ein … Eine kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen“ bei Assoziation A.
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Klaus Schönberger ist empirischer Kulturwissenschafter und leitet seit 2009 die Vertiefung Theorie des Departements Kunst und Medien der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Er forscht und lehrt zu Fragen des Wandels der Arbeit, der Protestformen sozialer Bewegungen und zur alltäglichen Internetnutzung. Er veröffentlichte gemeinsam mit Ove Sutter „Kommt herunter, reiht Euch ein … Eine kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen“ bei Assoziation A.
Offener Brief an die Österreichische Öffentlichkeit. Public Netbase im Visier der Rechtsregierung. September 2000
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die unten angeführten Personen, Organisationen und Initiativen verlangen, dass das Wiener Neue-Medien-Center Public Netbase weder zum Schließen noch zum Auszug aus seinen Räumlichkeiten im Museumsquartier gezwungen wird. Wir fordern die Österreichische Regierung auf, die Pionierstellung von Public Netbase in der Medienkunst und -kultur anzuerkennen, indem sie der Organisation eine Fortsetzung ihrer Arbeit im Museumsquartier ermöglicht.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die unten angeführten Personen, Organisationen und Initiativen verlangen, dass das Wiener Neue-Medien-Center Public Netbase weder zum Schließen noch zum Auszug aus seinen Räumlichkeiten im Museumsquartier gezwungen wird. Wir fordern die Österreichische Regierung auf, die Pionierstellung von Public Netbase in der Medienkunst und -kultur anzuerkennen, indem sie der Organisation eine Fortsetzung ihrer Arbeit im Museumsquartier ermöglicht.
Interview mit Chris Kummerer
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Chris Kummerer ist Musiker, Theoretiker und Medienkünstler. Er unterrichtete Medientechnologie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und hält zahlreiche Workshops im In- und Ausland zu den Themen Freie Software, Geistiges Eigentum und Interface-Strategien. Er war lange Zeit Mitarbeiter bei Public Netbase und ist Gründer und Betreiber von lo-res.org.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Chris Kummerer ist Musiker, Theoretiker und Medienkünstler. Er unterrichtete Medientechnologie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und hält zahlreiche Workshops im In- und Ausland zu den Themen Freie Software, Geistiges Eigentum und Interface-Strategien. Er war lange Zeit Mitarbeiter bei Public Netbase und ist Gründer und Betreiber von lo-res.org.
Netz.Kultur.Österreich. Ergebnis der gleichnamigen Tagung vom 12. Dezember 1998 im Museumsquartier in Wien
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die neuen Technologien und die Medienkommunikation verändern sich am Beginn des 21. Jahrhunderts mit weiterhin zunehmender Beschleunigung. Digitale Medien sind nicht nur der wirtschaftliche Motor der Informationsgesellschaft, sondern stehen im Mittelpunkt einer nachhaltigen Veränderung unserer sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen.
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Die neuen Technologien und die Medienkommunikation verändern sich am Beginn des 21. Jahrhunderts mit weiterhin zunehmender Beschleunigung. Digitale Medien sind nicht nur der wirtschaftliche Motor der Informationsgesellschaft, sondern stehen im Mittelpunkt einer nachhaltigen Veränderung unserer sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen.
Kuturelle IKT-Vermittlung immer wichtiger. Workshop-Programme stark nachgefragt.... Pressemitteilung, 16. April 2012
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Public Netbase ist ein wichtiger Vermittler von Medienkompetenz, um einer aktiven Mitgestaltung der weltweiten Datennetze gerecht zu werden. Seit der Gründung 1994 bilden Workshops dafür eine entscheidende Grundlage. Die Netzkultur-Institution ist als Bildungseinrichtung nach wie vor einzigartig für die Aneignung von kulturellem Know-how über Neue Medien.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Public Netbase ist ein wichtiger Vermittler von Medienkompetenz, um einer aktiven Mitgestaltung der weltweiten Datennetze gerecht zu werden. Seit der Gründung 1994 bilden Workshops dafür eine entscheidende Grundlage. Die Netzkultur-Institution ist als Bildungseinrichtung nach wie vor einzigartig für die Aneignung von kulturellem Know-how über Neue Medien.
Raumfahrt - auf jeden Fall notwendig. Einführung in die intergalaktische Konferenz der Association of Autonomous Astronauts. Wien, 21.-22. Juni 1997
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Association of Autonomous Astronauts (AAA) wurde am 23. April 1995 als weltweit erstes unabhängiges und communitybasiertes Raumfahrtprogramm ins Leben gerufen. Ein Fünfjahresplan hielt fest, wie bis zum Jahr 2000 ein weltweites Netzwerk lokaler, communitybasierter AAA-Gruppen zu schaffen sei, die ihre eigenen Raumschiffe bauen sollten. Um das Projekt auszuweiten organisierte die AAA eine Intergalaktische Konferenz zur unabhängigen und communitybasierten Raumfahrt, die von 21.-22. Juni 1997 in Wien stattfinden wird.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Association of Autonomous Astronauts (AAA) wurde am 23. April 1995 als weltweit erstes unabhängiges und communitybasiertes Raumfahrtprogramm ins Leben gerufen. Ein Fünfjahresplan hielt fest, wie bis zum Jahr 2000 ein weltweites Netzwerk lokaler, communitybasierter AAA-Gruppen zu schaffen sei, die ihre eigenen Raumschiffe bauen sollten. Um das Projekt auszuweiten organisierte die AAA eine Intergalaktische Konferenz zur unabhängigen und communitybasierten Raumfahrt, die von 21.-22. Juni 1997 in Wien stattfinden wird.
Interview mit Herbert Gnauer
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Herbert Gnauer absolvierte eine Schauspielausbildung und war danach in Österreich und der Schweiz engagiert. Seit 1992 ist er als EDV-Administrator und seit 1995 im Bereich neue Medien/Internet-Technologien tätig. Von 1996 bis 2002 war er für die technische Konzeption und Umsetzung bei Public Netbase zuständig. Von 2002 bis 2004 übernahm er die Projektentwicklung und -betreuung von PUBLIC VoiceLab und seit 2004 ist er als IT-Maschinist und freier Radiomacher bei ORANGE 94.0 beschäftigt.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Herbert Gnauer absolvierte eine Schauspielausbildung und war danach in Österreich und der Schweiz engagiert. Seit 1992 ist er als EDV-Administrator und seit 1995 im Bereich neue Medien/Internet-Technologien tätig. Von 1996 bis 2002 war er für die technische Konzeption und Umsetzung bei Public Netbase zuständig. Von 2002 bis 2004 übernahm er die Projektentwicklung und -betreuung von PUBLIC VoiceLab und seit 2004 ist er als IT-Maschinist und freier Radiomacher bei ORANGE 94.0 beschäftigt.
About S-77CCR. System 77 Civil Counter-Reconnaissance
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
S-77CCR ist ein taktisches urbanes Gegenüberwachungssystem für bodengelenkte UAV (unbemannte Luftfahrzeuge) sowie luftgestützte Drohnen und dient der Beobachtung des öffentlichen Raumes.
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S-77CCR ist ein taktisches urbanes Gegenüberwachungssystem für bodengelenkte UAV (unbemannte Luftfahrzeuge) sowie luftgestützte Drohnen und dient der Beobachtung des öffentlichen Raumes.
Nike-Platz: Kunstintervention im urbanen Raum. Aufregung und Kontroversen um ein Projekt von 0100101110101101.org. Pressemitteilung, 10.Oktober 2003
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Das angebliche Vorhaben, den historischen Karlsplatz in Nike-Platz umzubennen, sorgt seit Anfang Oktober für großes Aufsehen in Wien. Ein zweistöckiger Pavillon gibt vor Ort umfassende Auskunft über die Pläne des internationalen Sportartikel-Konzerns. Im Zentrum der Neugestaltung steht eine 36 Meter große Skulptur des Firmenlogos.
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Das angebliche Vorhaben, den historischen Karlsplatz in Nike-Platz umzubennen, sorgt seit Anfang Oktober für großes Aufsehen in Wien. Ein zweistöckiger Pavillon gibt vor Ort umfassende Auskunft über die Pläne des internationalen Sportartikel-Konzerns. Im Zentrum der Neugestaltung steht eine 36 Meter große Skulptur des Firmenlogos.
Public Netbase t0 ist überraschender Preisträger des Prix Ars Electronica 2000. Amerikanische Künstlergruppe reicht ihre Auszeichnung als Anerkennung für die regierungskritische Arbeit an die Wiener Netzkunstinstitution weiter!
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Für eine große Überraschung sorgten am Montag im Rahmen des Prix Ars Elctronica 2000 die amerikanischen Preisträger des Institute for Applied Autonomy. Die Künstlergruppe war für ihre Arbeit „GraffitiWriter“ ausgezeichnet worden. Es handelt sich dabei um einen Roboter, der über das Internet ferngesteuert werden kann, um beliebige Texte auf horizontalen Flächen aufzutragen.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Für eine große Überraschung sorgten am Montag im Rahmen des Prix Ars Elctronica 2000 die amerikanischen Preisträger des Institute for Applied Autonomy. Die Künstlergruppe war für ihre Arbeit „GraffitiWriter“ ausgezeichnet worden. Es handelt sich dabei um einen Roboter, der über das Internet ferngesteuert werden kann, um beliebige Texte auf horizontalen Flächen aufzutragen.
Politische Jugendkultur-Kundgebung am Karlsplatz verboten. FREE RE PUBLIC 03: Jetzt erst recht gegen Repression und Zensur!
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Nach zwei erfolgreichen FREE RE PUBLIC-Paraden auf der Wiener Ringstraße 2001 und 2002 soll die politische Jugendkultur-Kundgebung in diesem Jahr am 14. Juni stattfinden. Es wurde der Wiener Karlsplatz als Aktionsbereich für die Soundpolitisierung ausgewählt und vor zwei Monaten im Zuge der ordentlichen Anmeldung seitens der Organisation bekannt gegeben. Jetzt hat die Wiener Bundespolizeidirektion völlig unerwartet diese politische Demonstration verboten.
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Nach zwei erfolgreichen FREE RE PUBLIC-Paraden auf der Wiener Ringstraße 2001 und 2002 soll die politische Jugendkultur-Kundgebung in diesem Jahr am 14. Juni stattfinden. Es wurde der Wiener Karlsplatz als Aktionsbereich für die Soundpolitisierung ausgewählt und vor zwei Monaten im Zuge der ordentlichen Anmeldung seitens der Organisation bekannt gegeben. Jetzt hat die Wiener Bundespolizeidirektion völlig unerwartet diese politische Demonstration verboten.
Interview mit Mike Bonanno
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Mike Bonanno (bürgerlich: Igor Vamos) ist ein Multimedia-Künstler und lehrt derzeit Medienkunst am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York. Er ist Mitbegründer der Internetplattform RTMark und bildet gemeinsam mit Andy Bichlbaum (bürgerlich: Jacques Servin) den Kern von The Yes Men, einer international agierenden AktivistInnengruppe, die durch eine Reihe von „Media- Hacks“ international bekannt wurde. Anfang der 1990er war er Mitglied der Barbie Liberation Organisation (BLO).
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Mike Bonanno (bürgerlich: Igor Vamos) ist ein Multimedia-Künstler und lehrt derzeit Medienkunst am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York. Er ist Mitbegründer der Internetplattform RTMark und bildet gemeinsam mit Andy Bichlbaum (bürgerlich: Jacques Servin) den Kern von The Yes Men, einer international agierenden AktivistInnengruppe, die durch eine Reihe von „Media- Hacks“ international bekannt wurde. Anfang der 1990er war er Mitglied der Barbie Liberation Organisation (BLO).
Cyberfeminist Manifesto. First declared by VNS Matrix 1991, Adelaide&Sydney, Australia
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
the clitoris is a direct line to the matrix
the VNS MATRIX
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the clitoris is a direct line to the matrix
the VNS MATRIX
Die Erfindung der Eventarbeit. Public Netbase in den 1990ern
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Lernzentrum? Medienlabor? Kunstprojekt? Politische Kampagne? Was genau ist Public Netbase? Warum ist es entstanden? Woher ist es gekommen? Und wie sollen wir die Aktivitäten und die Motive dieses seltsamen und zugleich gerissenen Unterfangens verstehen, das sogar noch nach dem Ableben der dahinterstehenden Organisation weiter zu existieren scheint? Seit den frühen 1990er Jahren ist eine neue Form kollektiver Aktivität entstanden und hat den Weg ins öffentliche Blickfeld geschafft, doch haben wir dafür noch keinen neuen Begriff in unserer Sprache gefunden. Es gibt daher in unserem Vokabular ein Loch, eine stete Schwierigkeit der Ausdrucksfähigkeit. Das Fehlen eines treffenden Begriffs erfordert also eine Erfindung.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Lernzentrum? Medienlabor? Kunstprojekt? Politische Kampagne? Was genau ist Public Netbase? Warum ist es entstanden? Woher ist es gekommen? Und wie sollen wir die Aktivitäten und die Motive dieses seltsamen und zugleich gerissenen Unterfangens verstehen, das sogar noch nach dem Ableben der dahinterstehenden Organisation weiter zu existieren scheint? Seit den frühen 1990er Jahren ist eine neue Form kollektiver Aktivität entstanden und hat den Weg ins öffentliche Blickfeld geschafft, doch haben wir dafür noch keinen neuen Begriff in unserer Sprache gefunden. Es gibt daher in unserem Vokabular ein Loch, eine stete Schwierigkeit der Ausdrucksfähigkeit. Das Fehlen eines treffenden Begriffs erfordert also eine Erfindung.
Free Bitflows: Editorial. Free Bitflows: Cultures of Access and Politics of Dissemination. Wien, 02. bis 18. Juni 2004
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Und der Gewinner ist: das Netzwerk! Von allen überschätzten und aufgeblasenen Konzepten zu neuen Medien vor dem Crash ist das Netz das einzige, das eine ausgedehnte Begegnung mit der Realität überlebt hat. Tatsächlich hat es nicht nur überlebt, sondern konnte sogar prächtig gedeihen. Viele der interessantesten Projekte und Debatten im Bereich der Medienkultur der letzten Zeit können als Schritte in Richtung einer „Netzwerkpraxis“ verstanden werden.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Und der Gewinner ist: das Netzwerk! Von allen überschätzten und aufgeblasenen Konzepten zu neuen Medien vor dem Crash ist das Netz das einzige, das eine ausgedehnte Begegnung mit der Realität überlebt hat. Tatsächlich hat es nicht nur überlebt, sondern konnte sogar prächtig gedeihen. Viele der interessantesten Projekte und Debatten im Bereich der Medienkultur der letzten Zeit können als Schritte in Richtung einer „Netzwerkpraxis“ verstanden werden.
Public Netbase t0 geht in Stellung. Pressemitteilung, 27. Juni 2001
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Netzkultur-Institution erinnert zur Eröffnung des Museumsquartiers an die ungesicherte Zukunft und die Verweigerung von Mietverträgen. Wenn an den Tagen von 28. bis 30. Juni die offizielle Eröffnung des Wiener Museumsquartiers über die Bühne geht, wird auch Public Netbase t0 sich daran beteiligen, ohne jedoch zu wissen, ob eine weitere Zukunft an diesem Standort überhaupt gesichert ist.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Netzkultur-Institution erinnert zur Eröffnung des Museumsquartiers an die ungesicherte Zukunft und die Verweigerung von Mietverträgen. Wenn an den Tagen von 28. bis 30. Juni die offizielle Eröffnung des Wiener Museumsquartiers über die Bühne geht, wird auch Public Netbase t0 sich daran beteiligen, ohne jedoch zu wissen, ob eine weitere Zukunft an diesem Standort überhaupt gesichert ist.
Kündigung von Public Netbase im Museumsquartier. Pressemitteilung, 11. April 2000
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Kündigung der Räumlichkeiten von Public Netbase im Museumsquartier per 30. April 2001 droht die international erfolgreiche Arbeit einer der angesehensten Medienkultur-Institutionen Europas zu beenden.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Kündigung der Räumlichkeiten von Public Netbase im Museumsquartier per 30. April 2001 droht die international erfolgreiche Arbeit einer der angesehensten Medienkultur-Institutionen Europas zu beenden.
Stellungnahme zur Behauptung von Dr. Jörg Haider (FPÖ). Getätigt im Rahmen einer Pressekonferenz am 9. Juli 1998
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
In der parlamentarischen Debatte zu einem dringlichen Antrag der FPÖ vom 7. Juli 1998 wurde Public Netbase t0 Media~Space! seitens der FPÖ als Verbreiter pornographischer Darstellungen bezichtigt.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
In der parlamentarischen Debatte zu einem dringlichen Antrag der FPÖ vom 7. Juli 1998 wurde Public Netbase t0 Media~Space! seitens der FPÖ als Verbreiter pornographischer Darstellungen bezichtigt.
The Amsterdam Agenda.Fostering emergent practice in Europe´s Media Culture
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
This document is the first result of the conference ‚From Practice to Policy: Towards a European Media Culture’ (P2P) held in October 1997 in Rotterdam and Amsterdam, the Netherlands. The conference was held under the auspices of the Council of Europe and with the support of the Netherlands Ministry of Education, Culture and Science (OCenW), the Ministry of Foreign Affairs and the Cities of Rotterdam and Amsterdam. The conference is part of the programme of the Project Group for New Technologies: Cultural Co-operation and Communication of the Culture Committee of the Council of Europe.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
This document is the first result of the conference ‚From Practice to Policy: Towards a European Media Culture’ (P2P) held in October 1997 in Rotterdam and Amsterdam, the Netherlands. The conference was held under the auspices of the Council of Europe and with the support of the Netherlands Ministry of Education, Culture and Science (OCenW), the Ministry of Foreign Affairs and the Cities of Rotterdam and Amsterdam. The conference is part of the programme of the Project Group for New Technologies: Cultural Co-operation and Communication of the Culture Committee of the Council of Europe.
European Cultural Backbone (ECB) calls for Bottom-Up ICT Policy. Press Release, Vienna/Brussels, 17.07.2000
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
The European Cultural Backbone (ECB) recently met in Brussels to consolidate its input into the cultural and social dimensions of the Information Society. In doing so the ECB challenges the European Union to include these issues in its priorities for programmes such as the eEurope initiative launched at the European Union Lisbon Summit in March 2000. European Union rhetoric, which stresses the socially positive potential of media, is increasingly used as a veil for campaigns geared towards passive media consumption. The EU has so far not found structures to accommodate the existing creative community of small-scale, dynamic and inventive initiatives. The prevalent short-term economic logic is unlikely to guarantee long-term sustainability of diverse cultural practice.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
The European Cultural Backbone (ECB) recently met in Brussels to consolidate its input into the cultural and social dimensions of the Information Society. In doing so the ECB challenges the European Union to include these issues in its priorities for programmes such as the eEurope initiative launched at the European Union Lisbon Summit in March 2000. European Union rhetoric, which stresses the socially positive potential of media, is increasingly used as a veil for campaigns geared towards passive media consumption. The EU has so far not found structures to accommodate the existing creative community of small-scale, dynamic and inventive initiatives. The prevalent short-term economic logic is unlikely to guarantee long-term sustainability of diverse cultural practice.
Mit langem Atem am kurzen Arm. Zum schwierigen Verhältnis von öffentlichem Geld und Netzkultur
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Ungeachtet der vielen Aufregungen im Vorfeld der Jahrtausendwende blieb die Koinzidenz nicht unbemerkt, dass sich – parallel zum Durchmarsch des neoliberalen Paradigmas in der Kultur- und Medienpolitik – das Netz aller Netze seiner ersten großen Popularisierung erfreuen durfte. Mit der Initiative GO ON! – Österreich ans Internet unternahm der sozialdemokratische Bundeskanzler Viktor Klima 1999 den hemdsärmeligen Versuch, die Öffentlichkeit für ein ambitioniertes Fitnessprogramm zu gewinnen. Plötzlich war an den Staatsspitzen von Zukunft die Rede, von unausweichlichen Veränderungen in Freizeit und am Arbeitsplatz. Jung und Alt sollten sich mit neuen Kulturtechniken vertraut machen, um in einer Welt von Morgen zu bestehen, in der digitale Kommunikationssysteme die historische Einschlagkraft des Guttenberg’schen Buchdrucks noch einmal bei Weitem übertreffen
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Ungeachtet der vielen Aufregungen im Vorfeld der Jahrtausendwende blieb die Koinzidenz nicht unbemerkt, dass sich – parallel zum Durchmarsch des neoliberalen Paradigmas in der Kultur- und Medienpolitik – das Netz aller Netze seiner ersten großen Popularisierung erfreuen durfte. Mit der Initiative GO ON! – Österreich ans Internet unternahm der sozialdemokratische Bundeskanzler Viktor Klima 1999 den hemdsärmeligen Versuch, die Öffentlichkeit für ein ambitioniertes Fitnessprogramm zu gewinnen. Plötzlich war an den Staatsspitzen von Zukunft die Rede, von unausweichlichen Veränderungen in Freizeit und am Arbeitsplatz. Jung und Alt sollten sich mit neuen Kulturtechniken vertraut machen, um in einer Welt von Morgen zu bestehen, in der digitale Kommunikationssysteme die historische Einschlagkraft des Guttenberg’schen Buchdrucks noch einmal bei Weitem übertreffen
Öffentlicher Raum und politische Öffentlichkeit. Public Netbase in Wien
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Im Jahr 1995 öffnete das Institut für Neue Kulturtechnologien die Räumlichkeiten von Public Netbase im Wiener Museumsquartier (MQ). Im Jahr 2005 wurde aus der „Public Netbase“ die „Netbase“, nachdem ständige Reduktionen der Finanzierung die Notwendigkeit der Beschränkung der öffentlichen Aktivitäten nach sich zogen. Und 2006 wurde schließlich auch die Netbase stillgelegt.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Im Jahr 1995 öffnete das Institut für Neue Kulturtechnologien die Räumlichkeiten von Public Netbase im Wiener Museumsquartier (MQ). Im Jahr 2005 wurde aus der „Public Netbase“ die „Netbase“, nachdem ständige Reduktionen der Finanzierung die Notwendigkeit der Beschränkung der öffentlichen Aktivitäten nach sich zogen. Und 2006 wurde schließlich auch die Netbase stillgelegt.
Das Gelbe Papier
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Das vorliegende Positionspapier wurde im Dezember 1998 im Rahmen eines Treffens österreichischer ExpertInnen und Kulturschaffender erarbeitet. Eine Veranstaltung von Virtuelle Plattform Österreich und IG Kultur Österreich, unterstützt und organisiert von Public Netbase t0, servus.at/ Stadtwerkstatt, Kulturplattform Oberösterreich.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Das vorliegende Positionspapier wurde im Dezember 1998 im Rahmen eines Treffens österreichischer ExpertInnen und Kulturschaffender erarbeitet. Eine Veranstaltung von Virtuelle Plattform Österreich und IG Kultur Österreich, unterstützt und organisiert von Public Netbase t0, servus.at/ Stadtwerkstatt, Kulturplattform Oberösterreich.
10 Items of the Covenant. The Slovene Luther Blisset Manifesto. Aus: in "Nova revija", No. 23/24, 1997 (a Slovene review for cultural and political issues)
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Luther Blissett works as a team (the collective spirit), according to the principle of industrial production and totalitarianism, which means that the individual does not speak; the organization does. Our work is industrial, our language political.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Luther Blissett works as a team (the collective spirit), according to the principle of industrial production and totalitarianism, which means that the individual does not speak; the organization does. Our work is industrial, our language political.
AAA Startreport, 23. April 1995
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Autonomen Astronauten feierten den Start des unabhängigen Raumfahrtsprogramms am 23. April 1995 in den Anlagen von Windsor Castle. Wir wählten diesen Ort, da König George III. hier die ersten Ballonexperimente in England beobachtete und damit das moderne Zeitalter der Raumfahrt einläutete.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Autonomen Astronauten feierten den Start des unabhängigen Raumfahrtsprogramms am 23. April 1995 in den Anlagen von Windsor Castle. Wir wählten diesen Ort, da König George III. hier die ersten Ballonexperimente in England beobachtete und damit das moderne Zeitalter der Raumfahrt einläutete.
nettime - Fortsetzung folgt...
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
nettime ist eine elektronische Mailingliste und somit ein System, das es seinen Mitgliedern ermöglicht, auf Text beschränkte e-Mails an alle anderen AbonnentInnen zu versenden. Vor der Entstehung des grafischen Web zählten Mailinglisten zu den wichtigsten Mitteln, um mit möglichst vielen Menschen in einer strukturierten Umgebung zu kommunizieren.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
nettime ist eine elektronische Mailingliste und somit ein System, das es seinen Mitgliedern ermöglicht, auf Text beschränkte e-Mails an alle anderen AbonnentInnen zu versenden. Vor der Entstehung des grafischen Web zählten Mailinglisten zu den wichtigsten Mitteln, um mit möglichst vielen Menschen in einer strukturierten Umgebung zu kommunizieren.
Independent Space Travel
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Am 23. April 1995 wurde das unabhängige Raumfahrtprogramm der Association of Autonomous Astronauts (AAA) ins Leben gerufen und damit der Beginn einer neuen Ära markiert. Es war nun nicht mehr Stoff eines Romans oder eines Films, sondern zur Realität geworden, dass Menschen das Recht für sich beanspruchten, frei durch den Weltraum zu reisen und damit die Interessen der Regierungen, der Wirtschaft oder der Wissenschaft zu ignorieren.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Am 23. April 1995 wurde das unabhängige Raumfahrtprogramm der Association of Autonomous Astronauts (AAA) ins Leben gerufen und damit der Beginn einer neuen Ära markiert. Es war nun nicht mehr Stoff eines Romans oder eines Films, sondern zur Realität geworden, dass Menschen das Recht für sich beanspruchten, frei durch den Weltraum zu reisen und damit die Interessen der Regierungen, der Wirtschaft oder der Wissenschaft zu ignorieren.
Interview mit Katja Diefenbach
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Katja Diefenbach ist Theoretikerin, lebt in Berlin und leitet ein Forschungsprojekt zur Frage des Politischen im Postmarxismus an der Jan-van-Eyck-Akademie in Maastricht. Sie ist Mitglied des Berliner Verlags- und Buchhandlungskollektivs b_books und hat in den 1990er Jahren zu Netzkultur und -aktivismus geschrieben.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Katja Diefenbach ist Theoretikerin, lebt in Berlin und leitet ein Forschungsprojekt zur Frage des Politischen im Postmarxismus an der Jan-van-Eyck-Akademie in Maastricht. Sie ist Mitglied des Berliner Verlags- und Buchhandlungskollektivs b_books und hat in den 1990er Jahren zu Netzkultur und -aktivismus geschrieben.
Interview mit Gerald Raunig
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Gerald Raunig ist Philosoph und arbeitet an der Zürcher Hochschule der Künste sowie am von ihm mitgegründeten eipcp (European Institute for Progressive Cultural Policies). Er veröffentlichte u. a. Monografien zum Widerstand gegen die schwarzblaue Regierung („Wien Feber Null. Eine Ästhetik des Widerstands“, Wien 2000), zu „Kunst und Revolution“ (Wien 2005) und „Tausend Maschinen“ (Wien 2008, alle erschienen im Verlag Turia+Kant).
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Gerald Raunig ist Philosoph und arbeitet an der Zürcher Hochschule der Künste sowie am von ihm mitgegründeten eipcp (European Institute for Progressive Cultural Policies). Er veröffentlichte u. a. Monografien zum Widerstand gegen die schwarzblaue Regierung („Wien Feber Null. Eine Ästhetik des Widerstands“, Wien 2000), zu „Kunst und Revolution“ (Wien 2005) und „Tausend Maschinen“ (Wien 2008, alle erschienen im Verlag Turia+Kant).
Universalität revisited! Lehren aus dem Projekt "Period After": die Einschränkung sozialer und ökonomischer Emanzipation im neoliberalen Kapitalismus
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Period After“ war ein unabhängiges Projekt, das von der Wiener Netzkulturinstitution Public Netbase unter der Leitung von Micz Flor, einem deutschen Netzwerker und Medienaktivisten, mit einer Reihe von lose affiliierten MitarbeiterInnen und AutorInnen durchgeführt wurde. Das Projekt wurde 1999 als Reaktion auf die militärische Intervention der NATO in der Bundesrepublik Jugoslawien initiiert. Obgleich – wie sich herausstellte – ein Projekt von nur kurzer Dauer war „Period After – Medien und Kultur, Integration und politisches Leben in Südosteuropa“ als Initiative konzipiert, die „sich mit den mittel- und längerfristigen Entwicklungen im Balkan im Bereich Medien, zeitgenössische Kultur und den potenziellen und realen Konsequenzen der Balkankrise [befasste].
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Period After“ war ein unabhängiges Projekt, das von der Wiener Netzkulturinstitution Public Netbase unter der Leitung von Micz Flor, einem deutschen Netzwerker und Medienaktivisten, mit einer Reihe von lose affiliierten MitarbeiterInnen und AutorInnen durchgeführt wurde. Das Projekt wurde 1999 als Reaktion auf die militärische Intervention der NATO in der Bundesrepublik Jugoslawien initiiert. Obgleich – wie sich herausstellte – ein Projekt von nur kurzer Dauer war „Period After – Medien und Kultur, Integration und politisches Leben in Südosteuropa“ als Initiative konzipiert, die „sich mit den mittel- und längerfristigen Entwicklungen im Balkan im Bereich Medien, zeitgenössische Kultur und den potenziellen und realen Konsequenzen der Balkankrise [befasste].
Selbermachen statt teilnehmen. Von der Teilhabe zum Spektakel und zurück
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Wer als Nicht-Techie Anfang der 1990er Jahre online ging, brauchte nicht nur eine hohe Frusttoleranz, sondern auch einiges an Vorstellungsvermögen. Denn nüchtern und kurzfristig-pragmatisch betrachtet, war das Internet alles andere als großartig. Schon alleine eine Verbindung zum nächsten Einwahlknoten (sofern es den für Nicht-Studierende überhaupt gab) herzustellen, war eine Tortur. Das Modem piepste und zischte, aber irgendwo blieb es immer hängen, auf Hand-Shakes war kein Verlass. Schnell Hilfe in einem Forum zu finden, ging auch nicht, weil es noch kaum Foren gab (sondern usenet newsgroups, wie im Falle von Modemproblemen comp.dcom.telecom) und auch keine Suchmaschinen, die einem den Weg zu den richtigen Foren (oder newsgroups) hätten zeigen können. Man musste schon wissen, wo die Infos lagen.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Wer als Nicht-Techie Anfang der 1990er Jahre online ging, brauchte nicht nur eine hohe Frusttoleranz, sondern auch einiges an Vorstellungsvermögen. Denn nüchtern und kurzfristig-pragmatisch betrachtet, war das Internet alles andere als großartig. Schon alleine eine Verbindung zum nächsten Einwahlknoten (sofern es den für Nicht-Studierende überhaupt gab) herzustellen, war eine Tortur. Das Modem piepste und zischte, aber irgendwo blieb es immer hängen, auf Hand-Shakes war kein Verlass. Schnell Hilfe in einem Forum zu finden, ging auch nicht, weil es noch kaum Foren gab (sondern usenet newsgroups, wie im Falle von Modemproblemen comp.dcom.telecom) und auch keine Suchmaschinen, die einem den Weg zu den richtigen Foren (oder newsgroups) hätten zeigen können. Man musste schon wissen, wo die Infos lagen.
Schütze deine Rechte. Erstes vorläufiges Programm des Pirate Cinema Berlin
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Das Einzige, was wir von der Berlinale gesehen haben, war eine am Hackeschen Markt geparkte dunkle Limousine mit der Aufschrift „Cinema for Peace“. Was natürlich gelogen ist, denn seit der Verbindung von Computern mit dem Internet ist das Kino - ausser einigen völlig marginalen Kinos - ja Kino für den Krieg. Dieser „Krieg gegen Piraterie“ ist zuallererst ein Krieg gegen die eigene Kundschaft und wird als solcher auch beworben.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Das Einzige, was wir von der Berlinale gesehen haben, war eine am Hackeschen Markt geparkte dunkle Limousine mit der Aufschrift „Cinema for Peace“. Was natürlich gelogen ist, denn seit der Verbindung von Computern mit dem Internet ist das Kino - ausser einigen völlig marginalen Kinos - ja Kino für den Krieg. Dieser „Krieg gegen Piraterie“ ist zuallererst ein Krieg gegen die eigene Kundschaft und wird als solcher auch beworben.
Interview mit Marko Peljhan
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Marko Peljhan ist ein Konzeptkünstler, der an den Schnittstellen von Kunst, Technologie und Wissenschaft arbeitet und derzeit an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara unterrichtet. Er war Mitbegründer des Ljubljana Media Lab (Ljudmila) in Slowenien und initiierte das Makrolab-Projekt, ein mobiles Labor zur Erforschung von Telekommunikations-, Migrations- und Wetterströmen. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderen bei der documenta, der Venedig Biennale und der Ars Electronica.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Marko Peljhan ist ein Konzeptkünstler, der an den Schnittstellen von Kunst, Technologie und Wissenschaft arbeitet und derzeit an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara unterrichtet. Er war Mitbegründer des Ljubljana Media Lab (Ljudmila) in Slowenien und initiierte das Makrolab-Projekt, ein mobiles Labor zur Erforschung von Telekommunikations-, Migrations- und Wetterströmen. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderen bei der documenta, der Venedig Biennale und der Ars Electronica.
Nachhaltige Netzwerke. Soziale Organisation im Fall früher Netzkulturen
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Seit das Internet Mitte der 1990er Jahre für die Öffentlichkeit zugänglich wurde, hat es mehrere Entwicklungsphasen durchschritten, bevor es das populäre soziale Phänomen wurde, das es heute darstellt. Neuen soziotechnischen Formationen wie z. B. vernetzten Gemeinschafen mit ihren neuen sozialen Dynamiken und Organisationsformen fehlt es jedoch nach wie vor an „sozialer Sichtbarkeit“. Einer der Hauptgründe dafür ist die Komplexität der Beziehungen, die im Interaktionsprozess zwischen sozialem Handeln und Informationstechnologie entstanden sind.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Seit das Internet Mitte der 1990er Jahre für die Öffentlichkeit zugänglich wurde, hat es mehrere Entwicklungsphasen durchschritten, bevor es das populäre soziale Phänomen wurde, das es heute darstellt. Neuen soziotechnischen Formationen wie z. B. vernetzten Gemeinschafen mit ihren neuen sozialen Dynamiken und Organisationsformen fehlt es jedoch nach wie vor an „sozialer Sichtbarkeit“. Einer der Hauptgründe dafür ist die Komplexität der Beziehungen, die im Interaktionsprozess zwischen sozialem Handeln und Informationstechnologie entstanden sind.
Interview mit Thomas Lehner
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Thomas Lehner wurde 1963 in Linz geboren. Er arbeitete in den Bereichen darstellende und bildende Kunst, Musik, Film, Video, VR, Tele-Robotik und Medienkunst. Er war über viele Jahre in der Linzer Stadtwerkstatt tätig und erfüllte leitende Aufgaben im Rahmen ihrer Mixt-Media- und Fernsehprojekte. Er ist Mitbegründer von servus.at und entwickelte das Telepresence- und Virtual Reality-Verfahren „P.R.D.“ (Parallel Raum Display). Er lebt und arbeitet in Wien und Santiago de Cuba.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Thomas Lehner wurde 1963 in Linz geboren. Er arbeitete in den Bereichen darstellende und bildende Kunst, Musik, Film, Video, VR, Tele-Robotik und Medienkunst. Er war über viele Jahre in der Linzer Stadtwerkstatt tätig und erfüllte leitende Aufgaben im Rahmen ihrer Mixt-Media- und Fernsehprojekte. Er ist Mitbegründer von servus.at und entwickelte das Telepresence- und Virtual Reality-Verfahren „P.R.D.“ (Parallel Raum Display). Er lebt und arbeitet in Wien und Santiago de Cuba.
Geschichtsvergessenheit. Elektronische Musik, Netzkulturen und Protest
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Während Medien wie das Internet oder elektronische Musik oft aufgrund ihrer technologie-utopischen Dimension als ahistorische Phänomene gedacht werden, täte man gut daran, ihre Geschichte zu kontextualisieren. Denn deren Vergangenheit könnte uns einige Auskünfte über die Zukunft geben.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Während Medien wie das Internet oder elektronische Musik oft aufgrund ihrer technologie-utopischen Dimension als ahistorische Phänomene gedacht werden, täte man gut daran, ihre Geschichte zu kontextualisieren. Denn deren Vergangenheit könnte uns einige Auskünfte über die Zukunft geben.
Von Knoten zu Knoten. Eine Einleitung
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Es gibt kein Entrinnen mehr. Digitale Kommunikationsnetzwerke sind zu einer bestimmenden Dimension unseres Alltags, der Kultur, Politik und Wirtschaft geworden. Um dies festzustellen, muss man noch nicht einmal digitales Gerät benutzen. Die Printmedien berichten täglich mit der für sie immer noch charakteristischen Mischung aus Alarmismus und Verwunderung über die „Neuen Medien“. Dabei sind diese Medien gar nicht mehr neu, auch wenn das ständige Behaupten dieser Neuheit zu ihrem Wesen zu gehören scheint – ebenso wie die damit einhergehende Geschichtsvergessenheit
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Es gibt kein Entrinnen mehr. Digitale Kommunikationsnetzwerke sind zu einer bestimmenden Dimension unseres Alltags, der Kultur, Politik und Wirtschaft geworden. Um dies festzustellen, muss man noch nicht einmal digitales Gerät benutzen. Die Printmedien berichten täglich mit der für sie immer noch charakteristischen Mischung aus Alarmismus und Verwunderung über die „Neuen Medien“. Dabei sind diese Medien gar nicht mehr neu, auch wenn das ständige Behaupten dieser Neuheit zu ihrem Wesen zu gehören scheint – ebenso wie die damit einhergehende Geschichtsvergessenheit
Statement zur Position von Public Netbase
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Mitglieder des Medienkunstbeirats des BKA erlauben sich, Sie darüber zu informieren, wie wir die gegenwärtige Position von Public Netbase in Wien sehen. Durch die Medienberichterstattung wurden wir auf die kritische Lage dieser Organisation aufmerksam gemacht.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Mitglieder des Medienkunstbeirats des BKA erlauben sich, Sie darüber zu informieren, wie wir die gegenwärtige Position von Public Netbase in Wien sehen. Durch die Medienberichterstattung wurden wir auf die kritische Lage dieser Organisation aufmerksam gemacht.
Kein Asylverfahren im World Wide Web! Projekt für jugendliche Flüchtlinge vermittelt Medienkompetenz. Pressemitteilung, 5. Dezember 2003
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Verschärfung in der Asylpolitik der schwarz-blauen Bundesregierung hat für all jene, die in Österreich Zuflucht vor Terror, Verfolgung und Perspektivenlosigkeit suchen, eine hoffnungslose Situation geschaffen.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die Verschärfung in der Asylpolitik der schwarz-blauen Bundesregierung hat für all jene, die in Österreich Zuflucht vor Terror, Verfolgung und Perspektivenlosigkeit suchen, eine hoffnungslose Situation geschaffen.
Open Cultures: Einhelliges Ergebnis der ExpertInnen-Konferenz. Pressemitteilung, 06. Juni 2004
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die zunehmende Einschränkung der Zugänge zu Wissen, Medien, Kultur und Bildung gefährdet die gesamte Menschheit „Wenn man einen Laib Brot per Knopfdruck massenhaft vervielfältigen könnte, so dass jeder Mensch einen bekommt, welche Gründe sollte es geben, diese Grundversorgung zu verbieten?“ Mit einem bildhaften Vergleich eröffnete der US-amerikanische Rechtsgelehrte Eben Moglen die zweitägige Konferenz OPEN CULTURES, die von der Wiener Netzkultur-Institution Public Netbase in den Räumen des Kunsthalle Projectspace am Karlsplatz veranstaltet wurde und Freitag abends zu Ende ging.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Die zunehmende Einschränkung der Zugänge zu Wissen, Medien, Kultur und Bildung gefährdet die gesamte Menschheit „Wenn man einen Laib Brot per Knopfdruck massenhaft vervielfältigen könnte, so dass jeder Mensch einen bekommt, welche Gründe sollte es geben, diese Grundversorgung zu verbieten?“ Mit einem bildhaften Vergleich eröffnete der US-amerikanische Rechtsgelehrte Eben Moglen die zweitägige Konferenz OPEN CULTURES, die von der Wiener Netzkultur-Institution Public Netbase in den Räumen des Kunsthalle Projectspace am Karlsplatz veranstaltet wurde und Freitag abends zu Ende ging.
Misera Media. 6 Punkte-Plan
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Der oeffentlichrechtliche Kulturauftrag im Cyberspace wird nicht erfuellt und die Problemstellungen einer Informationsoekologie und Oekonomie der postindustriellen Gesellschaft werden nicht wahrgenommen
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Der oeffentlichrechtliche Kulturauftrag im Cyberspace wird nicht erfuellt und die Problemstellungen einer Informationsoekologie und Oekonomie der postindustriellen Gesellschaft werden nicht wahrgenommen
Interview mit Pit Schultz
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Pit Schultz hat Anfang der 1990er Jahre zusammen mit Geert Lovink das Genre der Netzkritik begründet und hierzu zahlreiche Schriften veröffentlicht. Er war u. a. Mitbegründer der Mailingliste nettime und des Berliner Technologielabors bootlab. Zudem ist er langjähriges Mitglied von mikro e.V. und Betreiber zahlreicher netzbasierter Radios.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Pit Schultz hat Anfang der 1990er Jahre zusammen mit Geert Lovink das Genre der Netzkritik begründet und hierzu zahlreiche Schriften veröffentlicht. Er war u. a. Mitbegründer der Mailingliste nettime und des Berliner Technologielabors bootlab. Zudem ist er langjähriges Mitglied von mikro e.V. und Betreiber zahlreicher netzbasierter Radios.
Report of the working group on "Cultures of electronic networks". Networking Centres of Innovation, Cultural Competence, New Technologies, Culture and Employment. International Conference Linz, Austria. 1.-3. October 1998
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Digital media will be at the heart of Europe’s future prosperity. Economic growth will depend on the existence of a new media culture which is innovative, diverse, inclusive and challenging. Cultural activity in digital media is driving innovation at all levels, with a constant movement of skills, ideas, individuals and infrastructures across different sectors. Innovative market activity can only be upheld insofar as the „non-profit“ creative research it depends on is fostered on a permanent, continuous basis, and sufficient fluidity is encouraged between the commercial and „non-profit“ sectors.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Digital media will be at the heart of Europe’s future prosperity. Economic growth will depend on the existence of a new media culture which is innovative, diverse, inclusive and challenging. Cultural activity in digital media is driving innovation at all levels, with a constant movement of skills, ideas, individuals and infrastructures across different sectors. Innovative market activity can only be upheld insofar as the „non-profit“ creative research it depends on is fostered on a permanent, continuous basis, and sufficient fluidity is encouraged between the commercial and „non-profit“ sectors.
Hackmeetings und Hacklabs. Aus: Tatiana Bazzichelli: "Networking. The Net as Artwork", Digital Aesthetics Research Center, 2008, S. 163-164
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Hackmeetings (www.hackmeeting.org) haben ihren Ursprung im italienischen Underground-Netzwerk von HacktivistInnen und waren ein wichtiger Anlaufpunkt für den kollektiven Prozess italienischer Netzwerk-Aktivitäten, die in den 1980ern mit dem Aufbau von Amateur-Computernetzen und BBS begonnen haben. Das erste Hackmeeting entstand aufgrund eines anfänglichen Vorschlags des Isole nella Rete-Kollektivs und fand von 5.-7. Juni 1998 im CPA Sozialzentrum in Florenz statt, das zu dieser Zeit vor der Zwangsräumung stand.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Hackmeetings (www.hackmeeting.org) haben ihren Ursprung im italienischen Underground-Netzwerk von HacktivistInnen und waren ein wichtiger Anlaufpunkt für den kollektiven Prozess italienischer Netzwerk-Aktivitäten, die in den 1980ern mit dem Aufbau von Amateur-Computernetzen und BBS begonnen haben. Das erste Hackmeeting entstand aufgrund eines anfänglichen Vorschlags des Isole nella Rete-Kollektivs und fand von 5.-7. Juni 1998 im CPA Sozialzentrum in Florenz statt, das zu dieser Zeit vor der Zwangsräumung stand.
Interview mit Rasa Smite
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Rasa Smite ist eine Medienkünstlerin und Netzaktivistin aus Riga. Sie ist Mitbegründerin des Medienzentrums E-Lab (1996) und des Zentrums für Neue Medienkultur RIXC (2000) sowie Mitveranstalterin des jährlich in Riga stattfindenden Medienkultur-Festivals „Art+Communication“ (seit 1996). Ihre Arbeit beschäftigt sich unter anderem mit der experimentellen Aneignung „akustischer Räume“ und mit der historischen Erforschung von Netzkulturen.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Rasa Smite ist eine Medienkünstlerin und Netzaktivistin aus Riga. Sie ist Mitbegründerin des Medienzentrums E-Lab (1996) und des Zentrums für Neue Medienkultur RIXC (2000) sowie Mitveranstalterin des jährlich in Riga stattfindenden Medienkultur-Festivals „Art+Communication“ (seit 1996). Ihre Arbeit beschäftigt sich unter anderem mit der experimentellen Aneignung „akustischer Räume“ und mit der historischen Erforschung von Netzkulturen.
Interview mit Andreas Broeckmann
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Andreas Broeckmann ist Kunstwissenschafter und Gründungsdirektor des Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität. Von 2000-2007 war er Künstlerischer Leiter der „transmediale – Festival für Kunst und digitale Kultur“ in Berlin und von 2005 bis 2007 Künstlerischer Ko-Leiter des Berliner Medienkunstlabors TESLA. Von 1995 bis 2000 arbeitete er für das Rotterdamer Institut für die instabilen Medien – V2_Organisatie, wo er u. a. für den Aufbau des „European Cultural Backbone“ verantwortlich zeichnete.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Andreas Broeckmann ist Kunstwissenschafter und Gründungsdirektor des Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität. Von 2000-2007 war er Künstlerischer Leiter der „transmediale – Festival für Kunst und digitale Kultur“ in Berlin und von 2005 bis 2007 Künstlerischer Ko-Leiter des Berliner Medienkunstlabors TESLA. Von 1995 bis 2000 arbeitete er für das Rotterdamer Institut für die instabilen Medien – V2_Organisatie, wo er u. a. für den Aufbau des „European Cultural Backbone“ verantwortlich zeichnete.
Netzkulturknoten servus.at Linz
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Das Internet. Public Access. Die 1990er Jahre. servus.at startet als Projekt des Linzer Kulturvereins Stadtwerkstatt, kurz STWST. Alle Aktivitäten zu der Zeit waren vom Anspruch zum Diskurs und zur Selbstformulierung geprägt. Lust zur Subversion und Kritikfähigkeit, um gesellschaftliche Freiräume und Alternativen zu ergreifen
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Das Internet. Public Access. Die 1990er Jahre. servus.at startet als Projekt des Linzer Kulturvereins Stadtwerkstatt, kurz STWST. Alle Aktivitäten zu der Zeit waren vom Anspruch zum Diskurs und zur Selbstformulierung geprägt. Lust zur Subversion und Kritikfähigkeit, um gesellschaftliche Freiräume und Alternativen zu ergreifen
Politische Landnahme und ziviler Ungehorsam sind unvermeidlich! Spektakulärer Auftakt für Freies Mediencamp 2003. Pressemitteilung, 27. Juni 2003
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Heute, am 27. Juni, wird von MALMOE, Public Netbase, IG Kultur Wien, Radio Orange 94.0 und PUBLIC VOICE Lab am Karlsplatz ein Camp der freien Medien errichtet.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Heute, am 27. Juni, wird von MALMOE, Public Netbase, IG Kultur Wien, Radio Orange 94.0 und PUBLIC VOICE Lab am Karlsplatz ein Camp der freien Medien errichtet.
Italienischer Cyberpunk. Die Entstehung einer radikalen Subkultur
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Es ist insofern keine einfache Aufgabe, eine Genealogie des italienischen Cyberpunk nachzuzeichnen, als hierfür mehrere Ausgangs- und Zielpunkte gewählt werden könnten. Dies gilt natürlich auch für jede andere genealogische Untersuchung, doch trifft es bei einem soziotechnischen Phänomen wie der kreativen Aneignung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs) durch oppositionelle Subkulturen und soziale Bewegungen besonders zu.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Es ist insofern keine einfache Aufgabe, eine Genealogie des italienischen Cyberpunk nachzuzeichnen, als hierfür mehrere Ausgangs- und Zielpunkte gewählt werden könnten. Dies gilt natürlich auch für jede andere genealogische Untersuchung, doch trifft es bei einem soziotechnischen Phänomen wie der kreativen Aneignung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs) durch oppositionelle Subkulturen und soziale Bewegungen besonders zu.
100 Anti-Theses by Old Boys Network. First Cyberfeminist International, Kassel, 1997
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
cyberfeminism is not ...
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
cyberfeminism is not ...
Interview mit Christina Goestl
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Christina Goestl ist (elektronische Medien-)Künstlerin. Sie kreiert interaktive Applikationen und offene Systeme, arbeitet an den Schnittstellen von Kunst/ Technologien und Wissenschaft, performt zu elektronischer (Tanz-)Musik und hat als Netzpionierin ein umfassendes Dossier von Web-Art. Sie lebt in der EU und besitzt einen akademischen Titel. www.cccggg.net
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Christina Goestl ist (elektronische Medien-)Künstlerin. Sie kreiert interaktive Applikationen und offene Systeme, arbeitet an den Schnittstellen von Kunst/ Technologien und Wissenschaft, performt zu elektronischer (Tanz-)Musik und hat als Netzpionierin ein umfassendes Dossier von Web-Art. Sie lebt in der EU und besitzt einen akademischen Titel. www.cccggg.net
Interview mit Petja Dimitrova
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Petja Dimitrova wurde 1972 in Sofia geboren und lebt seit 1994 als Künstlerin in Wien. Sie arbeitet zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen und verwendet dabei unterschiedliche Medien wie Video, Zeichnung, Print und neue Medien. Hieraus entstanden auch zahlreiche Kooperationen mit anderen Künstler/ innengruppen und NGO’s, u. a. mit dezentrale medien, a room of one’s own, Culturareisen, Initiative Minderheiten, Maiz und romani dori.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Petja Dimitrova wurde 1972 in Sofia geboren und lebt seit 1994 als Künstlerin in Wien. Sie arbeitet zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen und verwendet dabei unterschiedliche Medien wie Video, Zeichnung, Print und neue Medien. Hieraus entstanden auch zahlreiche Kooperationen mit anderen Künstler/ innengruppen und NGO’s, u. a. mit dezentrale medien, a room of one’s own, Culturareisen, Initiative Minderheiten, Maiz und romani dori.
Interview mit Francisco de Sousa Webber
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Francisco de Sousa Webber gründete 1994 gemeinsam mit Konrad Becker die Netzkulturinstitution Public Netbase/t0, welche ihre Räumlichkeiten bis 2001 im Wiener MuseumsQuartier (MQ) hatte und dort als non-profit Internet-Provider eine Plattform für die partizipative Nutzung von neuen Informations- und Kommunikationstechnologien anbot.
Vergessene Zukunft - Radikale Netzkulturen in Europa
Francisco de Sousa Webber gründete 1994 gemeinsam mit Konrad Becker die Netzkulturinstitution Public Netbase/t0, welche ihre Räumlichkeiten bis 2001 im Wiener MuseumsQuartier (MQ) hatte und dort als non-profit Internet-Provider eine Plattform für die partizipative Nutzung von neuen Informations- und Kommunikationstechnologien anbot.